Last updated: June 22, 2022 Mit CIAM den digitalen Spießrutenlauf vermeiden

Mit CIAM den digitalen Spießrutenlauf vermeiden

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Wie ich schon vor einer Zeit hier im Blog geschrieben habe, wird Customer Identity and Access Management (CIAM) immer mehr zu einem Muss für Unternehmen, die ihren Kunden ein sicheres und reibungsloses Digitalerlebnis bieten wollen. Diese Aussage lässt sich sehr schön an einem persönlichen Beispiel verdeutlichen:

Kurz vor dem Beginn des ersten Corona-Lockdowns machte meine Mutter sich online auf die Suche nach einem Geschenk. Es sollte etwas Individuelles sein – nicht die nächstbeste Produktempfehlung des Online-Shops.

Doch ihr Einkaufserlebnis glich einem digitalen Spießrutenlauf:

  • Passwörter wurden abgefragt, festgelegt, wieder vergessen und nochmals abgefragt.
  • Ein täglicher Newsletter, von dem sie nicht wusste, ihn jemals abonniert zu haben, erschien plötzlich in ihrem E-Mail-Postfach.
  • Die manuelle Eingabe von Lieferadresse und Kontoinformationen hat sie so frustriert, dass sie am Ende den geplanten Kauf nicht abgeschlossen hat.

Über ein Drittel der Online-Transaktionen wird vorzeitig abgebrochen

Meine Mutter ist nicht die Einzige, die diese Art von Shopping-Erfahrung gemacht hat. So werden etwa 35 Prozent aller Online-Transaktionen vorzeitig abgebrochen, weil dafür ein Benutzerkonto angelegt werden muss.

Was können Marken tun, um das zu vermeiden? Die einfache Antwort: CIAM.

Eine CIAM-Lösung aus der Cloud befähigt Unternehmen im Wesentlichen zu drei Dingen:

  1. Erfassen und Verwalten von Kundenidentitäten, um Probleme mit Registrierung oder Login zu vermeiden
  2. Erstellen stabiler Kundenprofile auf Basis von First-Party-Daten oder Einwilligungen
  3. Orchestrieren und Verwalten von Kundenprofilen in Quasi-Echtzeit und Synchronisation mit anderen Personalisierungslösungen.

Digitale Einkaufserlebnisse sind verbesserungswürdig

Besonders im Zuge der Pandemie sind diese Punkte für Unternehmen nun extrem wichtig geworden – was in vielen Fällen auch schon zu einer Art „Express-Digitalisierung“ beim Identitäts- und Zugangsmanagement für die Kundinnen und Kunden geführt hat.

Denn wenn immer weniger persönlicher Kontakt stattfindet, müssen Unternehmen die Beziehung zu ihrer Kundschaft auf digitalem Weg ausbauen.

Einige von ihnen haben deshalb mit neuen Online-Kanälen experimentiert. Andere versuchten dagegen, ihre bestehenden Kanäle effizienter zu nutzen. Die damit verbundenen Strategieänderungen – und die Geschwindigkeit, in der sie sich vollziehen – haben die Herausforderungen, mit denen viele Marken sich bereits vor dem Ausbruch der Pandemie konfrontiert sahen, noch einmal verschärft.

Die Geschichte meiner Mutter zeigt allerdings, dass die digitalen Einkaufserlebnisse auch schon vorher verbesserungswürdig waren. Nachdem digitale Beziehungen mittlerweile für fast jedes Unternehmen – egal, ob im B2C- oder B2B-Umfeld – zum geschäftskritischen Faktor geworden sind, führt an dem Thema CIAM so oder so kein Weg mehr vorbei.

Die Vorteile von CIAM-Lösungen für Marken

Customer Identity and Access Management bietet Marken drei wesentliche Vorteile:

  1. Nahtlose Erlebnisse

CIAM sorgt für reibungslose und sichere Registrier- und Login-Prozesse auf allen Kanälen und Geräten. Wenn eine Kundin oder ein Kunde beispielsweise eine Website besucht und anschließend die dazugehörige App herunterlädt, dann ist dort ohne erneutes Login-Prozedere die Nutzung des bereits angelegten Accounts möglich – nahtlos, schnell und sicher.

  1. Aufbau von Kundenvertrauen

CIAM liefert die Transparenz und die Kontrolle, die Verbraucherinnen und Verbraucher heute im Onlinegeschäft verlangen – durch die einfache Integration in Lösungen für Zustimmungs- und Präferenzmanagement.

Das erlaubt es Unternehmen, die Einwilligung zur Datenverarbeitung oder Kommunikationspräferenzen direkt von ihren Kunden einzuholen, die Daten sicher zu speichern und gegebenenfalls auf veränderte Datenschutzregeln zu reagieren.

Darüber hinaus wird auch der Einsatz von Self-Service-Portalen möglich, über die Kundinnen und Kunden ihre Daten und Präferenzen selbst verwalten können.

Das Ergebnis: Mehr Kundenvertrauen und uneingeschränkte Konformität mit Datenschutzregelungen wie der DSGVO.

  1. Neue Erkenntnisse über die Kundschaft

Schließlich bildet CIAM auch das Fundament für tiefgehende Kunden-Insights, die für Unternehmen in Zukunft unverzichtbar sein werden. Denn das Identitäts- und Zugangsmanagement liefert First-Party-Daten aus allen genutzten Kanälen und bildet daraus aussagekräftige Profile, auf deren Basis Marken exzellente Kundenerlebnisse realisieren können. Mit Hilfe von CIAM lassen sich:

  • Datensilos überwinden
  • einheitliche Kundenprofile erstellen
  • alle Daten mit bereits vorhandenen Integrationen synchronisieren

Aus der stetigen Analyse der Kundenprofile entstehen neue Erkenntnisse, die sich künftig für noch bessere Erlebnisse nutzen lassen.

Das Thema CIAM wird noch allzu oft stiefmütterlich behandelt

Am Ende musste ich meiner Mutter helfen, das richtige Geschenk online zu finden. Ich habe sie beim Registrierungsprozess des Shops unterstützt, so dass sie nun auch allein damit zurechtkommt und bequem einkaufen kann. Doch dieses persönliche Coaching kann nicht die Lösung sein.

Leider wird in vielen Unternehmen das Thema Customer Identity and Access Management noch immer recht stiefmütterlich behandelt. Typische CIAM-Services wie Kundenregistrierung, Self-Service-Kontoverwaltung, Zustimmungs- und Präferenzmanagement, Single Sign-On, Multi-Faktor-Authentifizierung, Zugriffsmanagement und Verzeichnisdienste spielen in der Marketingtechnologie bislang eher eine untergeordnete Rolle.

Doch in einer Welt, in der die First-Party-Daten im Vordergrund stehen und Datenschutzbestimmungen immer öfter die Zustimmung der Kundinnen und Kunden verlangen, werden CIAM-Funktionen zu einem zentralen Baustein der Customer Experience. Von einem überzeugenden Kundenerlebnis und mehr Komfort für die Verbraucherinnen und Verbraucher mal ganz zu schweigen.

Erfahren Sie mehr über CIAM. Laden Sie hier kostenlos die aktuelle „Forrester Wave“ zum Thema herum.

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Christian Sülzer

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